Experteninterview zum Thema Backup-Services
Im Interview mit Paulo Charrua, unserem Teamleiter Managed Solutions, erfahren Sie mehr über die Wichtigkeit von Backup-Lösungen.
Welche Kriterien sind bei der Auswahl des richtigen Backup-Services für ein KMU am wichtigsten?
Bei der Auswahl des richtigen Backup-Dienstes für ein kleines und mittleres Unternehmen (KMU) müssen verschiedene Kriterien berücksichtigt werden. Neben dem Preis sind verschiedene Aspekte wie zum Beispiel Zuverlässigkeit, Datensicherheit, Automatisierung, Wiederherstellungsgeschwindigkeit, Skalierbarkeit, Support, Sicherheit und Verschlüsselung, etc. entscheidend.
Natürlich muss man sich auch bewusst sein, dass eine Backup-Lösung als Service nicht immer den gleichen Funktionsumfang bietet, wie eine massgeschneiderte Lösung. Daher ist es wichtig, die Bedürfnisse des Kunden zu kennen, bevor solch eine Lösung in Betracht gezogen wird. Letztlich kommt es darauf an, die Bedürfnisse des Kunden zu kennen und ihn über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren, damit er sich mit gutem Gewissen für die Lösung entscheiden kann, welche für ihn optimal ist.
Warum sind die Kosten für unterschiedliche Datenvolumen bei Backups so gross?
Welches sind die Kostentreiber und wie spart man als KMU bei Backups sinnvoll ein?
Grössere Datenmengen erfordern mehr Speicherplatz und eine leistungsfähigere Infrastruktur. Dies führt zwangsläufig zu höheren Kosten für Hardware, Software sowie für die Wartung. Mit zunehmender Datenmenge steigt auch die Bandbreite für die Datenübertragung, was wiederum zusätzliche Kosten für die Internetanbindung verursacht und die Anforderungen an die Netzwerkressourcen erhöht. Hinzu kommen Kosten für Redundanz, Energieverbrauch, Datensicherheit und nicht zuletzt für den Support und Service.
Um Kosten bei der Datensicherung einzusparen, liegt es nahe, zunächst die Daten sorgfältig zu analysieren und zu entscheiden, welche Daten relevant sind und unbedingt gesichert werden müssen, um eine Datenreduktion zu erreichen. Diese Frage ist jedoch nicht immer so einfach zu beantworten:
Reicht es zum Beispiel aus, nur die Daten zu sichern oder ist es besser, den ganzen Server zu sichern, um ihn bei einem Ausfall möglichst schnell wiederherstellen zu können?
Mache ich inkrementelle oder differentielle Backups?
Wie lange soll die Aufbewahrungszeit sein?
(Hier sollte man beachten, dass Backups keine Archivlösungen sind, sondern nur für den Notfall gedacht sind.)
Verwendet der Anbieter Deduplizierung/Komprimierung?
Diese und einige andere Aspekte helfen, die Kosten für meine Backups zu optimieren.
Gerät man beim Einsatz einer bestimmten Backup-Software in eine starke Abhängigkeit?
Und wie kompliziert ist die Migration auf eine andere Lösung oder zu einem anderen Anbieter?
Die Abhängigkeit von einer bestimmten Backup-Software und die Komplexität einer Migration zu einer anderen Lösung oder einem anderen Anbieter hängen von verschiedenen Faktoren ab. Die meisten Anbieter verwenden proprietäre Technologien und Formate, die eine Migration zu einer anderen Softwarelösung in der Regel unmöglich machen. Eine starke Abhängigkeit vom Anbieter besteht meines Erachtens jedoch nicht, denn zum einen können Kunden in der Regel ihre Verträge kündigen und Backups sind, wie bereits erwähnt, keine Archivlösungen, so dass man bei einem Wechsel z.B. die alte Lösung noch für die Dauer der Aufbewahrungsfrist behält und dann beim neuen Anbieter mit der neuen Lösung startet. Ideal wäre es natürlich, wenn der neue Anbieter die gleiche Lösung einsetzt, aber auch dann wird man in der Regel keine Importmöglichkeit für die bestehenden Backupdaten bekommen, zumindest nicht, solange es sich um ein Software as a Service Produkt handelt.
Als KMU kann man sich statt einem Full-Service-Backup auch eine kostengünstige File-Ablage in der Cloud mieten und so eine kostenlose Lösung für die Erstellung der Backups installieren.
Gibt es Gefahren dabei und was sind die Nachteile?
Ja, es ist für KMUs durchaus möglich, kostengünstige Cloud-Speicher wie Microsoft OneDrive, Google One usw. sowie eine kostenlose Backup-Lösung zu nutzen. Es gibt jedoch einige Risiken und Nachteile, die mit diesem Ansatz verbunden sind. Beginnen wir mit der kostengünstigen Dateiablage. Obwohl diese heutzutage in der Regel recht zuverlässig sind, ist ein Backup unerlässlich. Denn unabhängig vom Anbieter kann es immer zu Ausfällen kommen, auch bei grossen Anbietern. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele aus der Vergangenheit.
Das Problem sehe ich aber nicht in erster Linie in der Auswahl eines kostengünstigen Anbieters für eine Dateiablage, sondern vielmehr in der kostenlosen Sicherung der Daten. Es gibt immer Gründe, warum eine Lösung kostenlos ist und meistens sind diese mit verschiedenen Arten von Einschränkungen verbunden, wie z.B. in einem stark reduzierten Funktionsumfang der Softwarelösung, in der Ausgereiftheit der Software, in der Zuverlässigkeit und dann oft auch in einem fehlenden Support bzw. Kundenservice.
Gibt es besondere Sicherheitsvorkehrungen, die bei Backups sensibler Daten beachtet werden müssen? – Welche?
Der Schutz sensibler Daten ist in unserer digitalen Welt von entscheidender Bedeutung. Sicherheitsvorkehrungen bei der Sicherung solcher Daten sind daher unerlässlich. Zunächst sollte eine Verschlüsselung der Backup-Daten sowohl im Ruhezustand als auch während der Übertragung erfolgen. Anschliessend sollte der Zugriff auf die Daten sorgfältig überlegt und auf ein absolutes Minimum beschränkt werden. Backup-Daten sollten immer in getrennten Umgebungen (Produktion und Backup) gespeichert werden. Regelmässige Tests sollten durchgeführt werden. Die georedundante Speicherung von Backup-Daten an mehreren Standorten kann zusätzlich zur Risikominimierung beitragen. Die Umsetzung dieser Sicherheitsmassnahmen, auch wenn sie nicht abschliessend sind, hilft Unternehmen, ihre sensiblen Daten wirksam zu schützen.
Gibt es – abgesehen vom offensichtlichen Unterschied bei der Geschwindigkeit – massgebliche Unterschiede zwischen dem Einsatz von SSDs oder HDDs beim Backup-Anbieter? – Welche?
Abgesehen von der Geschwindigkeit der Festplatten können sowohl SSDs als auch HDDs hohe Schreib- und Lesegeschwindigkeiten erreichen. Beide Technologien haben ihre Vor- und Nachteile, aber letztendlich können sie in verschiedenen Szenarien zuverlässige Backup-Lösungen bieten. Wichtig für den Kunden ist, dass genügend Bandbreite sowie Schreib- und Lesegeschwindigkeit zur Verfügung stehen, um die Daten in angemessener Zeit sichern zu können. Neben der Festplattengeschwindigkeit sind also auch andere Faktoren wie Bandbreite und Schreibgeschwindigkeit entscheidend für eine effiziente Datensicherung.
Gerne unterstützen wir Sie mit unseren Angeboten im Bereich der Datensicherung. Zur Erinnerung: Microsoft macht für Exchange Online keine Backups und für Microsoft SharePoint mit nur zehn Tagen Aufbewahrungszeit. Somit müssen Sie sich als Kunde um ein adäquates Backup kümmern. Deswegen haben wir unsere redCLOUD Backuplösung, um spezialisierte M365-Pläne erweitert.
Kontaktieren Sie uns jederzeit mit Ihrem Anliegen – Wir sind für Sie da!
Experte Backup-Services
Paulo Charrua
Teamleiter Managed Solutions